Loslassen - und warum es weh tut

 

 

Das große LOSLASSEN
Ein immer wieder mal anstehendes Ding, dieses "LOSLASSEN". Herrgott werden jetzt manche denken - wenn ich d a s schon höre..immer wieder dieser Käse - verdammt, denken die andren, w a s denn noch?
Ich habe aber noch nie gehört, dass jemand gesagt hat: SUPER
Warum wohl nicht, was steckt dahinter?
Loszulassen, das verspricht Erleichterung. Loszulassen, das fühlt sich aber auch schwer an.
Schließlich haben wir oft gute Gründe dafür, an einer schwierigen Beziehung,
einem belastenden Job, einer missliebigen Gewohnheit weiter festzuhalten.

Manchmal wissen wir genau, dass ein Neustart uns guttäte. Doch in dem Moment, in dem die Bahn frei ist,
mischen sich beklemmende Empfindungen in den Gedanken an Abschied und Neubeginn -
und wir lassen dann doch den Fuß auf der Bremse.
Viele unserer schönen Pläne und guten Vorsätze bleiben auf der Strecke, weil wir Gewohntes nicht
loslassen können.
Doch warum ist das so?
Weshalb beflügelt uns der Wunsch nach Veränderung, die Chance, uns zu entwickeln,
nicht einfach nur? Was geht in uns vor, wenn wir auf schmalen Grat stehen und unsicher
sind: gehen oder bleiben? Etwas riskieren oder festhalten am Erprobten?
KLAMMERN ist unsere Natur.
Psychologen, Psychiater und Neurobiologen wissen warum. "Anklammern ist unsere Natur, Loslassen müssen wir erlernen".
Denn am Beginn unseres Lebens ist Bindung unverzichtbar - ein Baby greift nach unserem Finger..
Weil Sicherheit ein biologisch verankertes Grundbedürfnis ist, löst Unsicherheit bei der
großen Mehrheit der Menschen Unbehagen oder Angst aus.
Wann immer im Leben Angst auftaucht, aktiviert das unser Bindungssystem - das heißt, wenn wir auf dem Sprung zu etwas Neuem sind, brauchen wir
erst recht das Gefühl, gebunden zu sein.

 

 

 

 

 

 

...loslassen...
Daher rühren Rituale wie die große Abschiedsparty vor der Weltreise oder die letzte Tour mit den Freundinnen vor der Hochzeit.
So versichern wir uns der Unterstützung durch Sippe oder Freunde.

Das Gefühl von Wert- und Haltlosigkeit bei einschneidenden Veränderungen wie dem Verlust des
Arbeitsplatzes oder beim Scheitern der Ehe aktiviert die gleichen Areale im Gehirn wie körperlicher Schmerz.


In beiden Fällen wird ein Botenstoff ausgeschüttet, den Forscher auch
Substanz P nennen; der Buchstabe steht für das englische Wort pain - Schmerz.

UND unser Gehirn belohnt unser "Klammerverhalten", das Altgewohnte und Bekannte mit Ausschüttung von körpereigenen Opiaten...somit macht die Falle zu..
Wie stark die Ängste ausfallen, die wir auf dem Weg dahin zu überwinden haben,
hängt aber nicht nur von den beschriebenen angeborenen Faktoren ab, sondern zu einem
großen Teil auch von unseren Lebenserfahrungen, die - wenn sie negativ ausgefallen sind, die Ablösungsprozesse behindern.
....und doch fängt es als Baby an - je sicherer und geschützter das Kind in den frühen Lebensphasen fühlt, desto mehr Urvertrauen wird aufgebaut - und das erleichtert im Erwachsenenleben mit Veränderungen umzugehen.

 

*****gruß Andrea